SOULRUNHIKER

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Barefoot Jesko

Freitag, 23. Mai 2014

Wanderung auf den Olymp (der Liebe)!!!

Schon etwas länger habe ich von mir nix hören lassen. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen, der, das nicht viel passiert ist und ich in letzter Zeit viel anderes zu tun habe, als die Welt läuferisch unsicher zu machen. Zum anderen, das ich nicht von jedem Trainingslauf euch hier Berichten will, da es im Grunde ja immer die selben Strecken sind die ich Laufe und da nix neues passiert.
Allgemein habe ich mich auch ein wenig reglementiert was das Laufen angeht. Dies tut mir sehr gut und in dem Maße wie es jetzt Läuft ist es auch gut so. Dem zu Folge werde ich auch in Zukunft vielleicht nicht gerade an den ganz langen Sachen teilnehmen, aber das wird die Zeit mit sich bringen.
Mir, bzw uns geht es sehr gut und das ist ja die Hauptsache!

Jetzt zu meinem Bericht. Der Olymp fast Besteigung! Ein einwöchiger Urlaub in Griechenland sollte es werden und dort haben wir uns viel vorgenommen. Mit dem Flieger von Düsseldorf, sollte es nach Thessaloniki gehen. Da ja viele von euch wissen das Fliegen nix für mich ist war der Flug nach Griechenland nicht so schön für mich. Aber mit meiner lieben Cora an meiner Seite und einem Platz direkt am Notausgang sollte es schon klappen.
In Thessaloniki angekommen haben wir gleich unser Mietauto in Empfang genommen. Ein Super Schlitten war das!!
Ein Suzuki S Cross mit allem Zip und Zap mit gerade mal 1500 Km auf dem Buckel. Dieser wurde uns für eine Woche zur Verfügung gestellt. Klasse Auto!!
Mit diesem ging es nach Krania um dort eine Nacht auf 1100 Metern in einem Wunderschönen Hotel zu verbringen.

Am Tag drauf haben wir uns die Meteora Klöster bei Kalambaka angeschaut. Wir bestaunten eine alte Kirche aus dem Jahr 1100 und haben einen "Crosstrail" mit Erfolg gemeistert. Die Klöster waren aber leider für unseren Geschmack zu Touristisch geprägt und so verweilten wir nicht lange dort und machten uns auf den Weg nach Litochoro am Fuße des Olymps (dem höchsten Berg Griechenlands).


In Litochoro angekommen begrüßte uns ein schönes kleines Bergdorf, das auch einen kleinen Strand besitzt. Schon Bizarr das man hier am Fuße des Olymp-Massives ist und gleichzeitig am Meer. Meer + Jesko = Schwimmen!! Egal welche Temperatur!! Und so genoss ich eine kleine Runde im Griechischen Mittelmeer.


Ich hatte für die Besteigung des Olymps was ganz ganz Besonderes geplant! Das Wetter schien mir aber einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen, und ich wusste noch immer nicht wie es am Gipfel aussah. Dank den netten Polizisten in Litochoro bekam ich die Telefon Nummer von Maria Zolota der Betreiberin der Schutzhütte A auf 2100 Metern. Sie gab mir unmissverständlich zu verstehen das die Besteigung des Olymps bis zum Gipfel zu dieser Jahreszeit nur mit Schneeschuhen, Steigeisen und Eispickeln zu bewältigen sei. Und natürlich nur mit einem Bergführer der sich dort auskennt.
Und die Hütte würde erst nächste Woche in die Saison starten und öffnen.
O.K.!!!!! Mein Traum und mein Vorhaben drohte zu Platzen!! Cora wusste von meinem Vorhaben natürlich nichts und so fragte sie sich warum ich denn so geknickt sei. Ich sagte nur in einer Woche wirst du mich verstehen und wir werden anders vom Berg kommen als wir hoch gegangen sind!!
Und ihr werdet es später auch wissen!!
Ziemlich feucht fröhlich aber auch ein wenig traurig verbrachten wir bei super Essen und Trinken den verregneten Abend in einem Klasse Restaurant in Litochoro. Danach war ich dann voll (in jeglicher Hinsicht). Ein toller Abend mit ein paar Neuigkeiten die ich so nicht hören wollte ging zu Ende, und wir machten uns auf zu unserem Hotel.
Den Wanderweg zum Olymp, ein Teil des Europäischen Fernwanderwegs E4, haben wir auch entdeckt und einen Laden der mich ein wenig an Wat läuft! erinnert haben wir auch noch gefunden.


Am nächsten Morgen schien zwar im Tal die Sonne aber auf den Blick zum Olymp lies die Wetterlage nichts gutes zu verheißen.


Nach dem Frühstück beschlossen wir den Aufstieg zu wagen. Dann schaffen wir es eben nur bis zur Schützhütte auf 2100 Metern oder so. Meinen Plan den ich schon länger im Kopf hatte habe ich dann eben dementsprechend um modelliert.
Also Sachen gepackt und los ging es nach Prionia auf 1000 Metern.


In Prionia an der Jausenstation angekommen begrüßte uns die Sonne. Schnell zogen aber auch wieder dunkle Wolken auf.
Wir verweilten nicht lange und machten uns schnell auf den Weg. Auf den Weg ins ungewisse. Denn weder Cora noch ich haben Erfahrungen im Hochalpinen Wandern. Ein paar Tips und Kniffe hat Max uns noch mit auf den Weg gegeben.
Aber nun waren wir hier allein, und es sah nicht so aus, als ob sich von hier noch jemand auf den Weg machen wolle.
Also ging es los, mit allem Ausgerüstet was unser Equipment hergab für den Notfall und für die Pausen warme bzw winterliche Sachen etc...!!


Nur gut das ich so eine schöne tolle und starke Frau an meiner Seite habe denn ein paar Felsen lagen ja doch schon im Weg die weggeräumt werden wollten.


Es ging immer Berg hoch mal steil mal weniger steil. Wir durch querten einige trockene Flussbette die wohl nur bei der Schneeschmelze prall mit Wasser gefüllt waren. Überhaupt war es eine wunderschöne Landschaft. Es gab viel zu sehen.


Dann kamen drei Läufer an uns vorbei. Ja richtig gelesen!! Läufer!! Die Trainieren hier für den Olymp Marathon.
Der Lauf ist exakt 45 Km lang mit 3600 Hm das variiert aber von Jahr zu Jahr da sie immer eine andere Strecke nehmen. Die Zeit ist mit 10 Stunden angesetzt!! Wahnsinn!!!!
Eine wirklich tolle Begegnung!! Könnte mir jetzt nicht unbedingt vorstellen immer nur Berghoch zu Laufen.
Echt Krass!!! Das Wandern reicht mir jetzt auch schon!!


Ansonsten waren wir alleine am Berg!! Gerade mal zwei Leute kamen uns entgegen und gerade mal zwei Leute haben uns Überholt mit wenig an und in Turnschuhen!! Wissen die das es ab 1900 Metern Schnee gibt fragte ich mich!? Naja vielleicht wollen die auch nicht so hoch hinaus. Wir sind mit Rucksäcken unterwegs und die gehen hier ohne großes Zeug hinauf. O.K vielleicht machen die das ja öfters!? Egal!! Wir gehen langsam aber stetig Bergan vorbei an den Naturschönheiten des Olympmassivs.


Die weite und Schönheit der durchwanderten Landschaft kann ich hier leider nicht so wieder geben, aber jeder der schon mal im Gebirge unterwegs war, weiß wenn ich sage es war einfach Atemberaubend schön!!!
Die Wege waren sehr anspruchsvoll und so tat ich auch gut daran mir Schuhe angezogen zu haben. Barfuß wäre es möglich gewesen aber dann nur im Schneckentempo. Cora hielt wirklich verdammt gut durch, bis auf einen nervigen Vogel (Kuckuck) und die "Treppen" war sie echt höchst motiviert!!! Da ziehe ich echt mein Buff und habe vollsten Respekt vor dieser wahnsinns Leistung, da dies wirklich keine leichte Wanderung war!!
Naja ein paar Böse Blicke durfte ich dann ja doch noch Ernten Hi Hi!!


Wir waren jetzt schon ein bisl über drei Stunden unterwegs und haben die Schutzhütte die unser Ziel werden sollte noch immer nicht ausmachen können. Mmmhhhh die Tour hinauf zur Schutzhütte A Spillios Agapitos war von Prionia mit 2,5 Stunden veranschlagt. O.K. wir sind nicht die geübtesten Bergwanderer aber soooo langsam waren wir dann auch nicht unterwegs!! Aber immer noch keine Hütte in Sicht!
Die Bergwelt öffnete sich dagegen und zeigte sich von ihrer schönsten Seite!!!


Dann das schier unglaubliche!! Wir sahen die Schutzhütte!! Zwar nur den Giebel aber das war sie!! Ich freute mich da jetzt das Ziel zum Greifen nah schien. Der Schein trügte aber! Cora sagte nur Boooaaahhh so weit noch das schaffe ich nicht mehr!!
Oh Nein!!!! Ich motivierte sie und habe ihr eine kleine Pause in Aussicht gestellt. Da beruhigte sie sich wieder und ich war sehr erleichtert, da ich ja noch was vor hatte!! Ein Paar Schinkenstücke später fing es an zu Regnen und zu Hageln! Aha, das meinen also alle mit rasch wechselndem Wetter im Gebirge!!! Oh mann dachte ich wenn das so bleibt wird das aber Bergab kein Spaß.


Der Hagel und Regenschauer verschwand so schnell wie er gekommen war. Ein Glück!!!
Am Hubschrauberlandeplatz vorbei sah ich das erste mal in meinem Leben eine kleine Herde von Gemsen.
Ich konnte sehr nah heran. Sie hatten keine Angst. Wirklich ein ganz tolles Erlebnis!!!


Dann kam uns das paar in Turnschuhen entgegen! Sehr geschafft sahen sie aus und auf gebrochenem Englisch erzählten sie uns das die Hütte geschlossen sei und dort viel Schnee liegt. O.K. das wussten wir ja bereits und wünschten ihnen einen guten Abstieg. Sie hatten bestimmt gehofft, dort oben etwas zu trinken zu bekommen. Jedenfalls hatten die nix mit. Wir dagegen hatten knapp 8 Liter Wasser dabei wo am ende auch nicht viel von übrig blieb. Mmmmhhhh also haben die beiden wohl schlecht geplant, würde ich mal sagen. Egal, wir sind jedenfalls sehr gut ausgerüstet!

Die ersten Schneefelder kamen über die der Weg weiter ging. Ganz schön heikel aber mit Stöcken und gutem Schuhwerk absolut machbar.


Dann ging es noch mit letzter Kraft ein paar zugeschneite Serpentinen hoch. Steil ging es hier runter und wir befanden uns bereits auf über 2000 Metern und die Luft wurde schon etwas dünner. Ich hatte mit ein wenig Kreislaufproblemen zu kämpfen und Cora nur mit den Serpentinen!! Sie schimpfte unaufhörlich, guck doch da gehts doch wieder links und rechts und wieder links und wieder............ ich sagte ihr das wir es gleich geschafft hätten, das dass jetzt der Schlussspurt sei. Und so sollte es auch sein!! Der Weg zur Hütte war unter Meter dickem Schnee vergraben und so nutzen wir die Mauer daneben um zu der Schutzhütte A zu gelangen. Eindrucksvoll wirklich Eindrucksvoll!!! Wir bestaunten die Hütte und die übrig gebliebenen Schneemassen bevor mein großer Auftritt kommen sollte.


Dann sollte es so weit sein!!! Ich zog meine Schuhe aus. Dann mein Pullover und dann das T Shirt.
Cora schaute schon ein wenig skeptisch.
Dann zog ich noch meine Hose und meine Boxershort aus und stand dann bei ca 3 Grad nackt vor ihr. (Nein da gibts keine Bilder von)
Ich bat Cora unter einer riesigen alten Fichte auf mich zu warten. Sie dachte der geht jetzt unter ein Rohr mit Schmelzwasser sich duschen, doch es sollte anders kommen!!
Ich ging auf sie zu und gestand ihr meine grenzenlose Liebe dann sagte ich:" Wir brauchen gar nicht ganz hoch auf den Olymp, denn auf dem Olymp der Liebe seien wir ja schon längst angekommen. Also stehe ich jetzt vor dir wie Gott mich schuf. Kannst du damit den Rest deines Lebens Leben? Wenn ja, will ich dich hier und jetzt fragen ob du meine Frau werden willst!?" Die Tränen flossen und da kam dann wie erhofft, ein lautes und deutlich JA!!!!
Dann holte ich ein kleines Kästchen hervor, welches ich hinter meinem Rücken gehalten habe, und gab ihr einen wunderschönen Rot Goldenen Ring der schon seit über 80 Jahren in Familienbesitz ist (Um den zu bekommen, musste ich schwere Verhandlungen mit meiner lieben Mutter führen, um den einzigartigen Ring, für mein Vorhaben zu gewinnen). Der passte meiner lieben Cora wie angegossen, da sie ihn vor Monaten schon mal anprobiert hatte als meine Mutter ihre alten Schätzchen rausgeholt hatte.
Nun stand ich da wie Gott mich schuf, bei mittlerweile gefühlten -5 Grad und fragte ganz klein laut ob ich mich wieder anziehen darf. Natürlich sagte sie, und ich zog mich blitzschnell wieder an um nicht auszukühlen!
Dieses Vorhaben hatte ich mir ja eigentlich für den Gipfel vorgenommen, aber ich habe aufgrund der Wetterlage, ja etwas meine Pläne überarbeiten müssen. Und so war es dann wohl auch für uns beide ein unvergessliches Erlebnis!


Zum krönenden Abschluss haben wir dann noch ein Liebesschloss am Geländer befestigt. Wir warfen die Schlüssel weg (Der eine weiter der andere 1 Meter in den nächsten Baum Grins!!) und besiegelten somit unsere Liebe!!


Dann genossen wir noch eine halbe Stunde den wundervollen Blick von der Spillios Agapitos Schutzhütte auf das Meer und Litochoro. Wirklich ein Atemberaubender Blick!! Sehr viel anders kann es vom Gipfel auch nicht sein.
Wir machten noch eine kleine Brotzeit um uns für den Abstieg zu stärken.


Ganze Vier Stunden haben wir nun gebraucht um hier hoch zu kommen. Ich war nun gespannt wie schnell wir den Abstieg schaffen würden. Bergab ist es ja auch nicht so leicht und gerade wenn es über Stunden nur steil Bergab geht kann das doch sehr auf die Knie und die Muskulatur gehen. Wir machten uns also rasch auf den Rückweg.
und schossen noch hier und da ein paar schöne Bilder!


Nach drei Stunden hatten wir den Abstieg geschafft!! Wohlbehalten und sehr glücklich über das geschaffte und Erlebte aber auch Erschöpft sind wir an der Jausenstation in Prionia eingekehrt. Dort gönnten wir uns dann erstmal ein sehr teures Bier zur Belohnung. Puuuhhhhh Also so eine Wanderung hatte ich ja noch nie gemacht und ich muss sagen Puuuuhhhhhh!!!!! Das waren 1100 Meter Höhenunterschied?? Mmmhhhh zwischendurch kam es mir vor als ob ich schon am Mount Everest angekommen wäre. Da vertut man sich wohl ziemlich schnell mit den Höhenmetern. Es war sehr anstrengend und hier noch mal das Extra Dicke Lob an Cora die das wirklich Super Klasse gemeistert hat!!
Und wie versprochen sind wir ja anders zurück gekommen als wir hoch sind.

Am Abend sind wir dann noch mal zu dem Super Restaurant und haben dort wieder vorzüglich gegessen.

Den Rest des Urlaubes haben wir dann an Wunderschönen Stränden an einsamen Buchten in Geisterdörfern und Super Hotels verbracht! Überall waren wir die einzigsten Gäste und genossen eine First Class Bewirtung. Also Griechenland in der Vorsaison ist echt zu empfehlen!! Nach so einer Wundervollen aber auch anstrengenden Wanderung haben wir uns das auch verdient! Einfach mal die Seele Baumeln lassen und es sich so richtig gut gehen lassen. Das war wirklich ein ganz ganz besonderer Urlaub!!!



Also bis dahin dann auch bestimmt wieder Laufend

euer soulrunhiker Jesko